Touristisches Highlight und landesweites Leuchtturmprojekt

NABU ergreift Initiative für Speierling-Nachpflanzung

 

Zuwachs für die Kirbachtal-Allee: Entlang der Landesstraße L1110, die von Sachsenheim ins Kirchbachtal

führt, wurden am Nikolaustag an verschiedenen Stellen insgesamt 26 neue Speierlinge gepflanzt. Die
Pflanzaktion initiiert hat Dr. Markus Rösler, Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst,
gemeinsam mit der Stadt Sachsenheim und Fabian Köstlin vom Sachsenheimer Streuobstprojekt.

 

„Die Aktion ist ein landesweites Leuchtturmprojekt: Trotz gesetzlichem Schutz sind in den letzten Jahren
und Jahrzehnten zahlreiche Alleebäume im Land Baden-Württemberg Stück für Stück gerodet und oft
nicht nachgepflanzt worden. Dem setzen wir gemeinsam ein positives Zeichen für Landschaft und
Heimat, Tourismus, Obstbau und Naturschutz entgegen", so Rösler.

 

Sachsenheims Bürgermeister Holger Albrich freut sich darüber, „dass wir dieser früher
charakteristischen und mehrere Kilometer langen Allee, die unsere Stadtteile miteinander verbindet,
wieder neues Leben einhauchen“. Mitarbeiter der Stadt hatten die Pflanzaktion gemeinsam mit dem
Streuobstprojekt Sachsenheim und dem NABU innerhalb weniger Monate praktisch vorbereitet.
„Sachsenheim soll so grün wie möglich werden“, sagt Albrich.

 

Einst war es eine fast durchgehende Allee, die Hohenhaslach, Ochsenbach mit dem Kirbachhof,
Spielberg und Häfnerhaslach miteinander verbunden hat. „Die Allee entlang der Landesstraße ist in
weiten Teilen leider kaum mehr als solche erkennbar, durch Alter und Mistelbefall existenziell
gefährdet. Jetzt soll und wird sie mit dieser und weiteren Pflanzungen wieder attraktiv und
landschaftsprägend sein“, sagt Köstlin als Vertreter des Sachsenheimer Streuobstprojekts.

„Mit den Speierlingen machen wir einen ersten Schritt zur Wiederbelebung dieser Allee. Damit setzen
wir auch § 31 des Landesnaturschutzgesetzes um, das uns zur Erhaltung von Alleen im Land
verpflichtet“, erklärt Rösler, der sich beruflich seit 2011 als Landtagsabgeordneter der Grünen auch für
Erhaltung, Pflanzung, Pflege, Schutz und Vermarktung von Streuobst einsetzt.

 

Die gepflanzten Speierlinge sind verwandt mit Vogelbeere, Mehlbeere und Elsbeere und die Früchte
können Beimischung für Most und für Obstbrand verwendet werden. „Speierlinge wachsen langsam.
Daher haben wir uns für über zwei Meter hohe Bäume samt Wurzelballen entschieden - das ist eine
Investition von rund 4.000 Euro für den NABU, die wir gerne tätigen, denn neben den
Streuobstbewirtschaftern haben auch Baumschulen für gute Ware faire Preise verdient", so Rösler, der
auch Initiator des Streuobst-Schorle-Projektes bei der Firma Ensinger ist, wo seit 2010 garantiert 20 Euro
für 100 kg Hochstamm-Obst bezahlt wird.

 

Gemeinsam mit Landrat Dr. Rainer Haas wurden „Am Melkerwäldle“ zwischen Hohenhaslach und
Ochsenbach sieben Speierlinge gepflanzt. In der Nähe des „Spielberger Bahnhöfles" kamen weitere acht
der insgesamt 26 Speierlinge in die Erde.

 

Der Landkreis Ludwigsburg war im Jahr 1981 die erste öffentliche Einrichtung in ganz Deutschland, die
öffentliche Gelder für die Anpflanzung von Hochstamm-Obstbäumen ausgegeben hat. Damit stand er
nach den bis 1974 andauernden Förderungen der EU zur Rodung von Hochstamm-Obstbäumen für
einen Paradigmenwechsel im Umgang mit den Streuobstbeständen.

 

Im Kreis Ludwigsburg gibt es knapp 400.000 der landesweit ca. neun Millionen Obsthochstämme. Das
entspricht Streuobstwiesen auf rund sechs Prozent oder 4.000 Hektar der Kreisfläche, davon stehen
rund drei Viertel unter Landschaftsschutz. Landesweit gibt es ca. 120.000 Hektar Streuobstbestände,
bundesweit nach Angaben des NABU ca. 300.000 Hektar.

 

„Unsere Streuobstwiesen gehören als traditionelle, prägende und unverzichtbare Bestandteile des
europäischen Naturerbes zu unserer Kulturlandschaft und sind daher unbedingt zu erhalten und zu entwickeln.
Ich freue mich sehr, dass wir im Kirbachtal die Gelegenheit haben, mit den Nachpflanzungen der Obstbäume
entlang der Straße das Landschaftsbild neben Wein und Wald zu komplettieren“, sagt Rösler.

 

Mit Hand angelegt haben auch Martin Buck vom NABU Sachsenheim, Vertreter der örtlichen Obst- und
Gartenbauvereine sowie der Spielberger Ortschaftrat Daniel Ott, der gemeinsam mit seinem Kollegen
Michael Stierle sowie Köstlin und Rösler die Idee dieses Projektes entwickelte. Die Kirbachtal-Allee soll in
Zukunft wieder aufblühen und durch weitere Nachpflanzungen in ihrem Bestand gesichert werden, sind
sich alle Beteiligten einig. 

 

(Quelle: Pressemitteilung der Stadt Sachsenheim und des NABU Bundesfachausschuss Streuobst)


Vermehrt Misteln in Streuobstbeständen

Ein neues NABU-Infopapier klärt auf

Während die Mistel in früheren Zeiten eine verehrte, wertvolle und oft auch seltene Pflanze war, stellt sie heute in einigen Regionen Deutschlands eine Gefahr für Obstbäume dar. Ein NABU-Infopapier informiert über die Ausbreitung der Laubholzmistel und den Umgang mit ihr.

Der NABU-Bundesverband hält auf seiner Homepage viele Informationen und das NABU-Infopapier bereit.


Ein echter Europäer, der gut lachen hat

Der Grünspecht ist „Vogel des Jahres 2014“

Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben den farbenprächtigen Grünspecht zum „Vogel des Jahres 2014“ gekürt. Auf den „Meckervogel“ 2013, die Bekassine, folgt damit der „Lachvogel“: Wegen seines markanten Rufs, der wie ein gellendes Lachen klingt, erhielt er diesen Beinamen.

 
Der Verlust von Streuobstwiesen und extensiv genutztem Grünland, beispielsweise durch Umbruch in neue Maisanbauflächen, verschlechtert die vorhandenen Lebensräume, so dass Bestandserholungen wie in den vergangenen Jahrzehnten in Zukunft immer schwieriger werden.
 

Der NABU-Bundesverband bietet auf folgender Seite viele Informationen zum Vogel des Jahres an: 

http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2014-gruenspecht/

 

Da uns der Lebensraum des Grünspechtes sehr am Herzen liegt, bieten wir Ihnen auch auf unsere Homepage einige Information an. Sie erfahren dabei, was Sie auch vor Ort für den Streuobstschutz tun können.

Vogel des Jahres 2014 - Der Grünspecht
Vogel des Jahres 2014 - Der Grünspecht

Streuobstwiesen

Ein Kulturgut in Gefahr

Für den Naturschutz sind die "Obstwälder" wahre Paradiese für bedrohte Arten. Mit zweimaliger Mahd, ohne Mineraldünger oder Pflanzenbehandlungsmittel bieten sie einer enormen Vielfalt an Vögeln, Insekten und Pflanzen eine Heimat. Solche wertvollen Naturräume bleiben uns nur erhalten, wenn naturverträgliches Wirtschaften der Bauern wie Baumpflegeschnitt, Neupflanzungen und Mahd entsprechend honoriert wird, indem Verbraucher angemessene Preise bezahlen. Unser Kaufverhalten entscheidet mit, ob landestypische Kulturlandschaften erhalten bleiben.
  
Vor allem alte Obstsorten sind schützenswert. Auswahlkriterium sollten gerade für Naturschützer und NABU-Gruppen auch der landschaftliche Aspekt und der Naturschutzwert der Bäume gehören. Wieso also nicht als Apfel den mächtig wachsenden Kaiser Wilhelm pflanzen, die Maibigarreau-Kirsche oder die besonders langlebige Große Prinzessin. Dabei ist immer ein Teil der Ernte für Wespen, Käfer, Igel, Siebenschläfer und die Vogelwelt reserviert.
  
Die NABU Gruppe Sachsenheim möchte ihnen an dieser Stelle in Kürze Möglichkeiten aufzeigen, in welcher Weise Sie sich für den Erhalt der Streuobstwiesen in Sachsenheim einsetzen können. 

 


Gartenrotschwanz-Paradies Stromberg

Eine Streuobstlandschaft für den "Vogel des Jahres 2011"

Lebensraum für den Gartenrotschwanz
Lebensraum für den Gartenrotschwanz

Viele Standort-Kriterien entscheiden, ob eine Landschaft für eine Vogelart attraktiv ist. Am Beispiel des Gartenrotschwanzes am Stromberg nordwestlich von Stuttgart zeigt sich, dass es auf die richtige Mischung ankommt: Geologie, Klima, Vegetation und die Landnutzung machen das Gebiet und vor allem seine Obstwiesen für den „Vogel des Jahres“ hochattraktiv.  Mehr  (externer Link zu NABU.de)

 


Ein Sachsenheimer Schülerin hat als Schulaufgabe ein Tagebuch über einen Apfelbaum geschrieben.
Aus gegebenem Anlass hat sie daraus einen Presseartikel erstellt.
 
Dieser weißt sehr deutlich auf die aktuelle Situation der Streuobstwiesen hin.
Deshalb wollen wir die Geschichte exemplarisch hier zeigen.

 

Bietigheimer Zeitung über Leonie und ihr Apfelbaum vom 20.03.2009
Bietigheimer Zeitung über Leonie und ihr Apfelbaum vom 20.03.2009

 

 

Unter http://baden-wuerttemberg.nabu.de/themen/streuobst/ finden Sie alles rund um den Schutz der Streuobstwiesen.
 
Was Sie für den Erhalt der Streuobstwiesen tun können finden Sie unter Streuobst Helfen.
 
Oder treten Sie der Interessengemeinschaft zum Schutz der Streuobstwiesen im Kirbachtal bei.